Führt Lakritz in der Schwangerschaftt zu ADHS beim Kind? Lakritz gilt allgemein als harmlose Süßigkeit. Eine Anfang 2017 veröffentlichte Studie warnt jedoch vor zu viel Lakritz in der Schwangerschaft. Es gibt Hinweise, dass es sich negativ auf das Ungeborene auswirkt und zu ADHS führen kann.
Wissenschaftler der Universität von Helsinki hatten zunächst aufgrund des Inhaltsstoffs Glycyrrhizin eine Auswirkung auf das Nervensystem des Ungeborenen vermutet. Anlass zu dieser Annahme war der Inhaltsstoff Glycyrrhizin. Dieser Inhaltsstoff blockiert ein Enyzm der Plazenta (11βHSD2). Eben dieses Enzym verhindert normalerweise die Produktion oder Passage von Glucocorticoiden wie z.B. Cortisol durch die Plazenta.
Cortisol ist ein Stresshormon und wird mit psychischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.
Für die Studie analysierten die Wissenschaftler 378 Kinder im Alter von etwa 13 Jahren, die 1998 in Helsinki geboren waren. Dabei wurden anhand von Fragebögen zum Verhalten und neuropsychiologische Unteruschungen das Verhalten der Kinder mit dem Lakritz-Konsum der Mütter verglichen.
Die Kinder von Müttern welche mehr als 250 g (= ca. 500 mg Glycyrrhizin) Lakritz pro Woche zu sich genommen hatten, wiesen dabei Unterschiede auf. Sie schnitten bei Erinnerungstests schlechter ab und fielen häufiger durch ADHS Verhaltensweisen auf. Außerdem fiel auf, dass die Mädchen früher in die Pubertät kamen.
Insgesamt kamen die Forscher zu dem Ergebnis dass man Schwangere vor dem Konsum von Nahrungsmittel mit dem Inhaltsstoff Glycyrrhizin warnen sollte, auch wenn weitere Forschungen nötig sind. Vorsicht also mit Lakritz in der Schwangerschaft!