Viele Frauen entbinden in der 39. SSW, andere erst in den Wochen danach. In der Geburtsklinik wird Dir voraussichtlich die Möglichkeit einer Peridualanästhesie angeboten, um den Wehenschmerz auszuschalten.
Hierbei führt man mittels einer Hohlnadel einen kleinen Kathether in den Zwischenraum kurz vor dem Rückenmark ein. Über den Katheter wird dann fortwährend und nach Bedarf ein Betäubungsmittel eingeführt, welches die Reizübertragung vom Rückenmark zum Gehirn unterdrückt. Du spürst dann keine Schmerzen mehr, aber auch Temperatur und Druckgefühl werden nicht mehr empfunden.
Eine PDA ist eine Routine-Maßnahme, die von einem Anästhesisten durchgeführt wird. Sie ist allerdings auch nicht ganz frei von Risiken und die Nebenwirkungen können unangenehm sein. Du solltest Dich schon vor der Geburt kritisch mit diesem Thema auseinandersezten, um in der Klinik eine informierte Entscheidung treffen zu können, mit der Du auch nach der Entbindung noch zufrieden bist.
Je nach Geburtsverlauf kann die PDA ein Segen oder ein Hindernis sein.
Hier ein paar Nachteile, die eintreten können:
Durch das Fehlen von Empfindungen im unteren Körperbereich, kannst Du Dich vielleicht nicht mehr frei bewegen. Zudem werden Deine und Babys Vitalzeichen jetzt überwacht werden müssen, d.h. Du wirst ans EKG und CTG angeschlossen. In der Folge wirst Du die Geburt sehr wahrscheinlich im Bett oder zumindet in der Bewegung stark eingeschränkt verbringen und kannst daher den Geburtsprozess weniger unterstützen.
Du bist außerdem bei den Presswehen nicht in der Lage durch Pressen die Geburt zu unterstützen, da Du im Unterkörper orientierungslos bist. Es ist daher sinnvoll, die PDA zu Beginn der Presswehen zu beenden oder die Medikamentengabe deutlich zu reduzieren.
Die Vorteile der PDA:
Sie kann die Geburt deutlich angenehmer machen, wenn eine Schwangere nach langen Wehen oder bei sehr starken Wehen z.B. durch einen Wehentropf, eine Pause braucht um sich auszuruhen. Die Gebärende kann sich entspannen und dies kann helfen, den Geburtsvorgang voranzutreiben. Die PDA kann dann wesentlich zu einem positiven Geburtserlebnis beitragen.
Gut zu wissen:
Viele Babys haben in den ersten Tagen nach der Geburt einen erhöhten Bilirubinwert. Man erkennt dies an einer leicht gelblichen Hautfärbung. Ursache ist, dass die Leber noch nicht ausreichend in der Lage ist, das Bilirubin komplett abzubauen. Bei auffällig hohen Werten im Blut werden Ärzte eine sogenannte Photo-Therapie anordnen. Hierbei liegt Dein Baby nur mit einer Windel und Augenschutz bekleidet in einem gewärmten Bettchen mit blauem Licht. Dieses ultraviolette Licht wandelt das Bilirubin über die Haut in wasserlösliches, ungiftiges Mono- und Dipyrrol um.
Unter bestimmten Konstellationen ist die Wahrscheinlichkeit der Hyperbilirubinämie höher: Z.B. wenn die Mutter Blutgruppe 0 hat, oder Mutter und Kind unterschiedliche Rhesus-Faktoren haben.
Eine Phototherapie bedeutet, dass Mutter und Neugeborenes für längere Zeit getrennt sind und dies ist für beide belastend. Auch kann es den Klinikaufenthalt verlängern. Dennoch ist der Abbau des Bilirubins außerordentlich wichtig, da zu hohe Werte Hirnschäden verursachen können.
Wer in der Klinik nach der Geburt die Wahl hat, sollte im Patientenzimmer das Bett am Fenster bevorzugen und schon bevor es zu kritischen Werten kommt, das Baby in gesundem Maße dem Tageslicht aussetzen, um den Abbau zu fördern. Lege es dabei nicht in die pralle Sonne und achte auch darauf, dass es nicht vom Licht geblendet wird oder schwitzt.
Dein Baby wird bei hohen Bilirubin-Werten sehr schläfrig sein, es sollte dennoch ermuntert werden, zu trinken, da ausreichend Flüssigkeit für den Abbau des Bilirubins wichtig ist.
Dein Baby in der 39. SSW
Die Blase Deines Babys kann jetzt bis zu 40 ml Urin halten.
Seine Leber ist nun ausgereift und die Lungen macht jetzt 40 regelmäßige, atem-ähnliche Bewegungen pro Minute.
Bei Jungen sind die Hoden in dieser oder der nächsten Woche komplett in den Hodensack gewandert.
Die pränatale Entwicklung Deines Babys ist weitgehend abgeschlossen, es wird bis zur Geburt hauptsächlich noch wachsen und Gewicht zunehmen und sein Gehirn vernetzt sich fortwährend. Da die meisten Babys in den 2 Wochen vor und nach dem errechneten Entbindungstermin geboren werden, ist es gut möglich, dass Du Dein Kleines schon sehr bald in den Armen halten wirst!
In der 39. SSW misst Dein Baby vom Scheitel bis zum Steiß vermutlich etwa 37 cm und wiegt ungefähr 3300g und entspricht dieser Wassermelone.
Unser Tipp:
Um Dich auf die Geburt und die kommenden Wochen vorzubereiten solltest Du in den letzten Schwangerschaftswochen körperlich und mental so viel Kraft sammeln wir möglich. Ernähre Dich jetzt besonders gesund und ausgewogen, gehe an der frischen Luft spazieren und achte wenn es geht auch auf viel Schlaf. Wundere Dich übrigens nicht über seltsame, intensive Träume, dies ist am Ende der Schwangerschaft ganz normal.