Schwangere fragen sich schon früh, wann und was das Baby im Bauch hören kann. Schadet Lärm dem Fötus?
Obwohl die Ohren sich schon früh bilden, beginnt das Hören erst etwa zwischen der 22. und 24. SSW. Erst dann sind die zugehörigen Gehirnregionen funktional und Nerven zwischen Ohren und Gehirn vernetzt. Doch zunächst hört Dein Baby nur tiefe Frequenzen, z.B. Hundegebell oder einen Rasenmäher.
Wann entwickelt sich das Gehör?
Ab der 25. SSW bis zum Ende des 5. Lebensmonats entwickelt sich das Hörvermögen des Babys, dieser Zeitraum ist maßgebend für die Hör-Entwicklung. Ab dem 6. Lebensmonat wird Dein Baby in der Lage sein, den Kopf in die Richtung eines Geräusches zu drehen. Um Probleme beim Gehör des Babys aber schon frühzeitig festzustellen, wird meist schon bald nach der Geburt ein medizinischer Hörtest durchgeführt. Wird dabei ein Problem festgestellt, kann dann frühzeitig mit entsprechenden Therapien begonnen werden. Auch das sehr frühzeitige Erlernen von Zeichensprache für Eltern und Kind ist dann wichtig.
Kann das Baby Stimmen unterscheiden?
Das Baby hört zunächst nur tiefe Frequenzen aber im Laufe der Entwicklung des auditorischen Systems und des Gehirns, vergrößert sich die Frequenz-Weite. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft kann es zwischen dann Stimmen hören und zwischen ihnen unterscheiden.
Hört das Baby Musik?
Die Geräusche, denen der Fötus ausgesetzt ist, sind maßgebend für das auditorische System. Spezifische Bereiche des Gehirns benötigen Geräusche, um sich richtig entwickeln zu können. Es wird daher empfohlen, das Baby schon in der Schwangerschaft sowohl Musik als auch Stimmen hören zu lassen.
Dass klassische Musik oder insbesondere Mozart in der Schwangerschaft den IQ des Babys erhöht, konnte in Studien aber bisher nicht nachgewiesen werden. Schaden kann es aber nicht.
Was hört das Baby im Bauch?
Geräusche von außerhalb, nimmt der Fötus nur gedämpft auf, da es im Fruchtwasser schwimmt. Es ist etwa vergleichbar mit dem was man hört wenn man in der Badewanne die Ohren unter Wasser hat.
Im Körper der Mutter gibt es allerdings eine ganze Menge an Geräuschen wie ihren Herzschlag, Verdauungsgeräusche, das Rauschen des Bluts durch die Gefäße … – dies alles ergibt ein recht lautes „Konzert“ für das Baby. Nach der Geburt verwenden daher viele Eltern einen akustischen Simulator mit diesen Geräuschen, um das Baby zu beruhigen. Hört es die vertrauten Geräusche aus dem Bauch, fühlt es sich geborgen. Wichtig ist dabei, den Pegel des Simulators laut genug einzustellen.
Schadet Lärm dem Baby?
Eine viel diskutierte Frage ist, ob man in der Schwangerschaft in ein lautes Konzert gehen darf. Studien haben dabei ergeben, dass gelegentlich laute Geräusche dem Baby nicht schaden, jedoch dauerhafter Lärm beim Baby zu Schwerhörigkeit führen kann. Welche Geräuschpegel aber tatsächlich schon schaden können, ist unklar. Es wird empfohlen das Lärmpegel über 115 decibel vermieden werden – das ist vergleichbar mit dem Lärm einer Kettensäge.
Wer an seinem Arbeitsplatz z.B. durch Maschinen, Menschenmengen oder andere Geräuschquellen regelmäßig über längere Zeit Lärm ausgesetzt ist, sollte dies beim Frauenarzt anmerken und gemäß dem Mutterschutzgesetz entsprechende Maßnahmen ergreifen.